Ha det bra Tromsø og tusen takk for den deilig tiden!

Mittwoch, 21.12.2011

                       Universitätsbibliothek                                Pfefferkuchenhaus - Stadt

Die letzten Tage in Tromsø genieße ich die weihnachtliche Atmosphäre an der Uni und in der Stadt und versuche verzweifelt diese verdammten Koffer gleichmäßig auf je 23 kg zu packen. Schlussendlich hat es dann geklappt und Dank der 2 zugekniffenen Augen der sehr netten Dame am Gepäckschalter wurden die 4 kg Übergepäck ein weiteres Weihnachtsgeschenk für mich. Sie hatte wohl ein großes Herz für die Gruppe an totmüden ERASMUS-Studenten.

 

Mit jeder Flugetappe mehr löst sich unsere Truppe auf und man realisiert, dass man bald wieder in der alten Heimat ist und zwar ohne die neuen Freunde... Nach dem ersten Landschafts- und Klimaschock in Hamburg wartete auch mein in Finnland aufgegebene Gepäck bereits auf mich. Wir sind sozusagen gleichzeitig heim gekommmen. Kaum zu glauben, dass in diesen 3 Gepäckstücken mein Leben des letzten halben Jahres drin sind.

Ha det bra Tromsø og tusen takk for den deilig tiden! Jeg skal savne deg.

Moi Soumi! Unser Tagestrip nach Kilpisjärvi (10. Dezember 2011)

Samstag, 17.12.2011

Unsere finnische Freundin Saara wollte ihren Heimweg per Mietwagen antreten, in dem noch ein paar Plätze frei waren. Und in dem Moment ist die Idee geboren, sie zu begleiten. Aber die Nachfrage war größer als das Angebot, also wurde aus einem Kleinwagen ein Minivan für 9 Personen.

Unser Ziel befindet sich direkt hinter der norwegisch-finnischen Grenze und heißt Kilpisjärvi und hat sage und schreibe 86 Einwohner.

      

Wir haben die Rückkehr ins Euroland fürs etwas günstigere Einkaufen genutzt, wobei nicht alles so günstig war, wie es mir erschienen ist. Zum Beispiel sah ich dieses Super-Angebot für Fazer Schokolade und wollte sofort zugreifen, geriet aber ins Zweifeln: "Warum kosten 3 Packungen nur 10 Kronen?" Zum Glück kam in diesem Moment Christian, der mich aufklärte, dass es sich um Euros handelt. Ich war beruhigt und ließ die Schokolade im Regal liegen.

Es gab aber auch wirklich günstige Dienstleistungen dort: Paketsendung! Auch ich gehöre zu den 100% der Austauschstudenten, die Übergepäck mit nach Hause bringen werden. Leider fiel ich von meinem Stuhl, als ich die Flughafenpreise für Extrakilos gesehen habe (15 €/kg bei Norwegian Airlines!). Also packte ich ein paar Dinge zusammen und schickte sie per "Posti" nach Deutschland.

                                

...Und zu guter Letzt hieß es dann: Goodbye, Saara!

                      

Ministerpräsident Stoltenberg am Südpol - Jubiläumsjahr von Nansen & Amundsen

Mittwoch, 14.12.2011

Unglaublich aber war: Die Norweger schickten ihren Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg zum Südpol nur um von dort aus ein Live-Interview mit Tromsø zu führen. Ganz ohne Grund war das zum Glück nicht geschehen, denn 2011 ist das Jahr von den großen norwegischen Entdeckern Nansen und Amundsen. Nansen hat den Nordpol erforscht, war Wissenschaftler, Humanist und übernahm politisch wichtige Tätigkeiten (u.a. Diplomat). Amundsen machte sich in die entgegen gesetzte Richtung auf und entdeckte als erste den Südpol am 14.12.1911.

  

 

Logisch, dass deswegen in Tromsø Halligalli herrscht. Das konnte sich sogar der Kronprinz Haakon nicht entgehen lassen und schaute auch am Stortorget vorbei.

  

 

...Achja, es war sogar so ereignisreich, dass die Tagesthemen davon berichtet haben. Der Beitrag beginnt bei 26:03 Minu ten.     

   http://tagesschau.vo.llnwd.net/d3/video/2011/1214/TV-20111214-2253-5801.webl.h264.mp4

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9037184


Treffen der anonymen Jungle Speed Abhängigen (8. Dezember 2011))

Dienstag, 13.12.2011

   

Die Einfuhr von rohem Fleisch und Tieren ist aufgrund der Infektionsgefahr nach Skandinavien verboten, aber warum bitte haben die Zollbeamten nicht dabei auch an das absolut süchtig machende französische Spiel "Jungle Speed" gedacht??? Inzwischen gibt es eine Gruppe von circa 20 Studenten, die dieser Sucht bereits verfallen sind. Die Dunkelziffer ist jedoch um einiges höher. Eine schnelle Heilung oder gar ein Impfstoff ist nicht in Sicht.

Aber eins ist sicher: Vorsicht! Hochgradig ansteckend!

 

Let it snow, let it snow, let it snow!

Dienstag, 13.12.2011

Aus gegeben Anlass zeig ich euch ein paar unglaublich schöne Bilder von meinem persönlichen Winter Wonderland! Am vergangenen Sonntag hat es den ganzen lieben langen Tag durchgeschneit, sodass in etwa 30cm Neuschnee am Sonntag Abend in Tromsø lagen.

Für mich war und ist es großartig, aber leider nicht  für meine Komilitonen, die am Montag nach Hause fliegen wollten. Viele Flieger hatten Verspätung, weil die Flughäfen noch geräumt werden mussten und bei den Leuten mit ganz viel Pech wurden die Flüge sogar gecancelled (Beispiel: Oslo-Gardermoen oder Kirkenes).

  

 

   

Die Polarnacht und die Tageslichtlampen

Dienstag, 06.12.2011

Vom 21.11. bis zum 21.01. herrscht in Tromsø die Polarnacht. Für alle von uns, die nicht wissen, was das ist, hat Wiki eine super Erklärung:

"Als Nacht bezeichnet man allgemein den Teil eines Tages zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, also den Zeitraum, in dem die Sonne für den Standort eines Beobachters unter dem Horizont steht." 😉 

 

     24. November 2011, 10:45Uhr              04. Dezember 2011, 13:30Uhr

Wobei ich sagen muss, dass es nicht den ganzen Tag über stockfinster ist. Es dämmert zwischen 11 und 13 Uhr ein wenig, sofern es nicht bedeckt ist (dann ist es wirklich den ganzen Tag duster). Die Polarnacht macht einen schnell zu einem Døgnvill, das bedeutet, dass man aufgrund der Dunkelheit sehr schnell seinen Tagesrythmus ändert und plötzlich nur noch tabsüber schläft und nachts aktiv ist. Andere Symptome gehen über Einschlafschwierigkeiten, Dauermüdigkeit und Vitamin D Mangel bis hin zu Depressionen.

Um das natürlich zu vermeiden, werden im Gebäude der Studentrådgivinga vormittags das Tageslichtlampen aufgestellt, wo man sich gemütlich bei einer Tasse Kaffee oder Tee und ein paar Keksen hinsetzen kann. Das "Light Café" ist deshalb zu einem zweiten kleinen Café Bodega am Morgen geworden.


  

...Und ich muss sagen: Es wirkt!

Advent, Advent das erste Lichtlein brennt!

Sonntag, 27.11.2011

In Norwegen ist es Tradition, dass sich die gesamte Stadt am ersten Advent auf dem Marktplatz versammelt und das Anzünden des Christbaums zelebriert. Deshalb war die Stadt fleißig damit beschäftigt, alles weihnachtlich zu schmücken.

 

Um 10:20Uhr furen wir mit dem von uns liebevoll genannten "Kirchenbus" zum Adventsgottesdienst in der Domkirke um uns in Weihnachtsstimmung zu bringen. Der Gottesdienst beginnt hier immer erst 11Uhr, was ich für eine sehr christliche Zeit halte. :-)

 

Nachdem Gottesdienst gab es Kaffee und Kuchen/ Kekse in der Kirche und wir schlenderten gut gestärkt zum Julemarked in der Steinerskole. Um 17Uhr war es dann soweit und der Tannenbaum wurde durch ein Telefonat des Bürgermeisters mit den Julenissen angezündet.

 

Anschließend ging es dann zu meinem ersten Julebord in dieser Adventszeit. Wir kochten gemeinsam und ließen den ersten Advent besinnlich ausklingen. Dass ich diesen Tag nicht mit gebrochenen Gliedmaßen versüßen musste, hab ich meinen Spikes zuverdanken. Anstatt einer ansehnlichen Schneeschicht gab es eine Eisschicht, auf der man prima ausrutschen kann.

TIL Tromsø vs. RBK Rosenborg (Trondheim)

Sonntag, 20.11.2011

Zwar gehört der norwegische Fußball nicht zu den besten der Welt (Es reicht ja, dass sie Spitzen-Wintersportler haben.), aber heute ging es um die Wurst! Der 2. platzierte TIL Tromsø spielte gegen den 3. platzierten RBK Rosenborg (Trondheim) im Rückspiel in Tromsøer Alfheim Stadion. Dieses soziale Ereignis konnte ich mir ja schließlich nicht entgehen lassen. Also los geht's!

   

OK, mit den norwegischen Schlachtrufen haperte es in wenig, aber "Heier Tromsø" ( = Feuert Tromsø an!) klappte es dann. Wobei ich sagen muss, dass ein Fangesang wie "An der Nordseeküste" von Klaus&Klaus klang.

Bereits in der 8. Spielminute zeigten wir Trondheim, wo der Hammer hängt und gingen 1-0 in Führung. Eine knappe Stunde später kam das 2-0 und fühlten uns dem sicheren Sieg nahe bis plötzlich das Gegentor kam; 2-1. Ein leichtes Zittern machte sich im Fanblock breit, aber zum Glück kam 11 Minuten vor Spielende das ersehnte 3-1 für Tromsø und der Drops war gelutscht! Olé!

Als ich nach dem Spiel nach Hause kam und musste ich meiner Mitbewohnerin aus Trondheim das Endergebnis mit einem Lächeln auf den Lippen mitteilen: "Sorry, we kicked your asses. We won 3-1." ;-)

UIT - Universität i Tromsø

Dienstag, 15.11.2011

Da ich ja ein Auslandssemester mache und dies nun mal auch das Studieren beinhaltet, gibt es nun ein paar Impressionen vom Campus der UIT:

 

Das weiß-graue Gebäude ist meine BFE (Biosciene, Fisherie and Economy) Fakultät. Wobei das ganze Gebäude und Innendesign mehr der Seefahrt gewidmet wurde als den Ökonomen.

 

 

Der Hörsaal in der Mitte gehört zu den größten der Uni. Die technische Ausstattung erinnert mehr an ein Fernsehstudio als spröde Vorlesungen. Ganz zu schweigen von den komfortablen, gepolsterten Sitzen...Eine Wohltat! 

 

 

 

Das ist die Universitätsbibliothek für Kultur und Sozialkunde (u.a. auch für BWL und VWL) und stellt die allgemeine Hauptbibliothek dar, wo man nicht nur kostenlos surfen und ausdrucken, sondern auch DVDs und Hörbücher ausleihen kann.

 

 

Das ist das berühmte Café Bodega, welches komplett ehrenamtlich von Studenten betrieben wird (Und ich bin eine davon). Dort gibt es leckere Waffeln mit allem drum und dran für 10,- Kronen und Kaffee und Tee hinterher geworfen. Ein Highlight der Woche für mich stellt der Spieleabend am Montag dar. Dann ist es Zeit für Siedler, Munchkin und Co. ...Wie schön wäre es, wenn ich das Bodega in der Gesamtheit mit nach Hause nehmen könnte.

 

 

 

Das ist der botanische Garten, der sich direkt am Campus befindet. Ein richtig schönes Plätzchen in Tromsø um zu spazieren und die Seele baumeln zu lassen!

 

 

Nun bekommt ihr einen Einblick in das Fitnessstudio Kraft, was auch zur Uni gehört. Links seht ihr den Aerobicraum, wo gleich die Pump-Stunde anfängt. Als ich zu meiner ersten Pumpstunde ging, war ich zutiefst beeindruckt, weil alle Teilnehmer das gesamte Equipment auffuhren, als ob sie bei den nächsten Weltmeisterschaften trainieren.

 

 

Aurora Borealis über Tromsø

Dienstag, 15.11.2011

Nordlichte r gibt es hier selbstverständlich auch und sie sind unbeschreiblich schön! Für mich, das Highlight Nummer 1! Es ist sozusagen die "Light Side of the dark Zeit". 🙂

 

 

Über diese Verlinkung könnt ihr von der bislang spektakulärsten Nordlichter-Nacht Videoaufnahmen aus dem Planetarium euch ansehen. Das Staunen ist garantiert.

http://www.virtualtromso.no/northern-lights/167-videos-of-northern-lights.html

Halloween Party på amerikansk

Samstag, 29.10.2011

Nach langem Überlegen und zahlreicher schlafloser Nächte, weil mich die Muse einfach nicht küssen wollte, knutschte sie mich doch und zwar mitten in meinem Inspiritationsbummel durch die Geschäfte, als ich ein grüne Trollohren in der Warenauslage sah.

...Und BING! Ich verwandelte mich in die Oger Prinzessin Fiona (aus Shrek)!

Leider war die grüne Faschingsschminke nicht so intensiv wie erhofft, dafür konnte ich es aber mit grüner Glitzer-Schminke und meinen selbstgebastelten Oger-Ohren wieder kompensieren.

Die Gastgeberin hatte sich selbst übertroffen und das volle Halloween Programm aufgefahren, samt Muffin-Spinnen, Keks-Fingern, ausgehöhlten Kürbissen, einer Leiche in der Dusche und Horrorfilm Klassikern, die nebenher im Hintergrund liefen.

     

Nun, dass es mir schlussendlich doch an den Kragen ging war auf kurzer oder langer Sicht ja klar. Das passiert wenn man sich einen Abend lang als Oger Prinzessin ohne Shrek - der einen retten könnte - nur mit zwielichtigen Gestalten abgibt.

Meine Lieblingswerbespots im norwegischen Fernsehen

Montag, 24.10.2011

Das norwegische Fernsehen hat nicht nur coole Serien, wie M*A*S*H, Blackadder und Friends im Angebot, sondern auch superlustige Reklame. Hier sind meine Top 5. (Natürlich bin ich für die Inhalte in den Verlinkungen nicht verantwortlich.)

Apotekforeningen:    http://www.youtube.com/watch?v=CpyLZvtpqhI

DnB Nor:                   http://www.youtube.com/watch?v=C_8TGTKdrlY

Stratos Doble:          http://www.youtube.com/watch?v=l__4JwEhQ3E

Tine - Mr. Melk:         http://www.youtube.com/watch?v=qZytVCs4fzI

Vitaminbjørner:         http://www.youtube.com/watch?v=vBFm-QLK3iU

 

 

Dinge, die fehlen

Freitag, 14.10.2011

    Dinge, die mir in Norwegen fehlen:

  • Aromatischer Käse (Es muss ja nicht gleich die ABC-Alarm-Variante sein, aber ein bisschen mehr als nur Gulost und Norvegia darf es schon sein.)
  • Ein Pürierstab (Wieder mal müssen wir uns bei den Schweitzern bedanken. Sie können also nicht nur Schokolade herstellen oder deutsche Steuergelder verschwinden lassen, sondern auch Küchengeräte erfinden.)
  • Ordentliche Taschentücher (Nicht zu hart und nicht zu lasch. Die einen sind wie Schmiergelpapier und die anderen wie lose Watte.)
  • Weiße Schokolade (Mir wurde schon die Milchfüllung in der Kinder Schokolade als solches verkauft.)
  • Schwarzbrot
  • Kräutertee
  • SIX

 
Der einzige Kräutertee in norwegischen Supermärkten weit und breit (und dann auch noch Instant)...Typisch Ricola: Schmeckt wie'n Hustenbonbon.

 

Dinge, die mir zu Hause fehlen werden:

  • Nugatti Krønsjy (Besser als jedes Nutella, Belmandel o.ä. Absolut Sucht gefährend!)
  • Waffeln mit Brunost, Norvegia, Rømme (=saure Sahne) und Blaubeermarmelade
  • Nordlichter
  • Aerobicstunden im Kraft
  • Fretex (Der beste Secondhandladen für alles)
  • Urge Brause (Wird von Coca Cola produziert, aber nur hier verkauft. Mist.)
  • Spieleabende

Es ist soweit! Der erste Schnee ist da!

Donnerstag, 13.10.2011

Nach meinen ersten kleinen Schock gestern Mittag, während ich M*A*S*H sah, kam es nun heute dicke: Der erste Schnee ist da! Zwar bleibt er bis jetzt nur auf den Bergen liegen, Schneeregen gibt es aber auch schon in der Stadt, wovon ich höchstpersönlich gerade eben Zeuge geworden bin. Letzte Nacht hatte es hier noch ganz gut gestürmt mit allem drum und dran und heute Morgen, als ich in der Küche aus dem Fenster sah, bemerkte ich, dass der Schnee nun nicht mehr nur auf den umliegenden Bergspitzen vorhanden ist, sondern bis auf 200m Höhe sogar runtergekommen ist. WAHNSINN! Ich werde mich gleich mal auf den Weg machen, um vielleicht schon ein Paar Spikes für meine Schuhe zu kaufen. Und das alles Mitte Oktober...Das macht Lust auf mehr.

...Damit die armen, der Kälte ausgelieferten Statuen in Tromsø keinen Schnupfen bekommen, tragen sie nun alle einen leuchtpinkfarbigen Schal um ihren Hals. Ein echter Hingucker! Super!

Ab in den Süden! Mein Wochenende in Oslo

Samstag, 08.10.2011

Norwegian Airs Angebot sei Dank flog ich für ein verlängertes Wochenende eben mal nach Oslo (die paar 2000 km pro Strecke). Nach einer recht schlaflosen Nacht auf dem Tromsøer Flughafen und einem angenehmen Flug mit Shawn das Schaf, empfing uns Oslo mit dem schönsten Herbstwetter. Es juckte uns in den Füßen und wir machten uns sofort nach dem Einchecken im Hostel auf dem Weg um Oslo auf eigene Faust zu entdecken. Nach einer Weile saßen wir dann auf einer Parkbank an der Akerhus Festung und schliefen fast ein. „Ok, für Sighseeing bin ich definitiv zu müde. Ich kann noch nicht mal mehr die Informationstafeln auf englisch lesen. Es ist zu schwer.“ Also gingen wir stattdessen erst mal bummeln. 😀

 

Frisch erholt ging es am nächsten Tag endlich los und wir schauten uns nicht nur die absolut coole Oper an – an der schon James Bond sich von seiner Schokoladenseite gezeigt hat – sondern auch noch mal die Akerhus Festningen in wachem Zustand, das königliche Schloss samt Wachablösung und Schlossgarten sowie die Innenstadt natürlich. Zu den absoluten Highlights zählen für mich der zweistündige Boat Trip über den Oslofjord bei Sonnenschein pur und der Besuch im Vigelandpark. Das ist eine hübsche Parkanlage mitten in der Stadt, wo unzählige Statuen vom Künstler Vigeland stehen, welche wirklich beeindruckend sind. Empfehlenswert! Last but not least: der gute alte bzw. neue Holmenkollen, auf den Spuren von Medaillenjägern des Skisprungs, Langlaufs sowie des Biathlons. Selbstverständlich lass ich es mir nicht nehmen einmal selbst auf der Holmenkollen-Skisprungschanze zu stehen (trotz Höhenangst, die übrigens durch meinen Norwegenaufenthalt so gut wie kuriert ist.) Springen durfte ich aber doch nicht. 😉 Im Übrigen gibt es dort auch ein cooles Skimuseum mit u.a. den original Skiern und Gewehr von der norwegischen Biathlonlegende Ole Einar Bjørndalen!

Am Sonntag hab ich mir einen Oslo Pass geschnappt, welcher nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel für 24 Stunden beinhalten, sondern auch eine Museums-Flatrate. 6 Museen in 7 Stunden ist kein schlechter Schnitt (ohne großartig zu hetzen), nicht wahr? Stur wie ich bin, wollte ich trotz Dauerregens unbedingt ins Norsk Folkemuseum (ein Freilichtmuseum). Ein sehenswertes Museum, welches ich unbedingt noch mal bei gutem Wetter besichtigen möchte. 

Dieser Besuch endete damit, dass ich mit klitschnassen Füßen in die letzten 2 Museen gehen musste. Gut, ich hätte danach auch gleich ins Hostel zurückgehen können, aber dafür bin ich einfach zu sehr Dickkopf. Stattdessen hab ich mir noch das Barnamuseum, welches von Kindern gemalte Bilder aus aller Welt ausstellt sowie das Munch Museum angesehen. Lustigerweise kann man im Munch Museum NICHT sein berühmtestes Werk „Der Schrei“ ansehen. Das hängt nämlich in der Nationalgallerie. Also hab ich mir eine Postkarte vom Schrei gekauft. Das muss auch reichen.

Nordkap 71° 10′ 21″

Donnerstag, 29.09.2011

 

 

Unser kleines Abenteuer beginnt mit der 18 stündigen Übernachtsfahrt auf den Hurtigruten. Auf eine Kabine haben wir verzichtet und viel lieber den Luxus der freien Schlafplatzwahl an Bord genossen. Nach einer mehr schlecht als rechten Nacht mit zuviel Klimaanlage gönnen Christopher und ich uns an der Reling eine frische Briese, die uns umgibt und bestaunen die aus dem Wasser ragenden Kliffs und Inseln. An Bord der Hurtigruten gibt es übrigens zweierlei Arten an Kaffee-Flatrates: Die erste Kostet 210 NOK, man bekommt einen Hurtigruten-Thermobecher und gilt für ein Jahr. Die andere beinhaltet eine gebrauchte Tasse von einem Tisch zu nehmen und in der Cafeteria einen "Kaffe påfill" für schlappe 12 NOK pro Auffüllung zu bestellen. In Norwegen weiß man sich als Austauschstudent einfach zu helfen... 🙂

Endlich in Honningsvåg angekommen spurteten wir zu unserem Bus gen Nordkap, weil unser Schiff leider eine halbstündige Verspätung hatte. Zum Glück hatten wir aber einen lieben Busfahrer, der extra auf uns gewartet hat. Beim Einsteigen bemerken wir, dass wir die einzigen sind, die den örtlichen Nordkap-Shufflebus nutzen. So setzten wir uns zum Busfahrer nach vorne und ließen uns von ihm die Gegend erklären und ein paar Highlights zeigen. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich selber die Strecke zum Nordkap nicht mal bei gutem Wetter gerne gefahren wäre. Eine sehr Kurven- und Abhangsreiche Straßengebung.

 

Am Nordkap angekommen, stellen wir fest, dass wir nicht nur blauen Himmel hatten, sondern auch dort so gut wie alleine waren. So nutzten wir die Gunst der Stunde um tolle Aufnahmen vom Nordkapp zu machen ehe die Hurtigruten-Meute in ihrer eigenen Buskolonne angefahren kommt. Pünktlich, als die Busse mit Hurtigruten-Passagieren ankamen, wurde es bewölkt und logischerweise sehr voll, aber wir standen fernab der Massen und amüsierten uns über die Pilgerwanderung.

Natürlich haben wir uns auch die Nordkapphalle angesehen, die jetzt aber im Endeffekt kein Highlight darstellt, auch wenn es dort das bei den Norwegern scheinbar so beliebte Panoramakino mit einem Kurzfilm - wie ihr es euch bereits denken könnt - über das Nordkapp gibt.

Gepennt haben wir dann im Vandrerhjem Honningsåg. Und ich muss sagen, das war Gastfreundschaft pur. Im Preis ist das Frühstück mitenthalten, doch leider lief unser Schiff morgens um 6Uhr aus, sodass wir daran nicht teilnehmen konnten. Deshalb durften wir stattdessen lecker Abendbrot mit vielen Leckereien essen. Aber es kommt noch besser: Während des Abendessens kam die Wirtin auf uns zu, brachte uns Butterbrotpapier und Tüten und bat uns für den darauf folgenden Tag ein paar Brote zu schmieren, da wir ja kein Frühstück erhalten. Das Vandrerhjem selber ist nicht nur frisch renoviert, sondern hat zu dem auch eine coole Gemeinschaftsstube, in der man den kostenlosen Tee oder Kaffee prima genießen kann.

Honningsvaag

                                                                                Honningsvåg

Auf unserer Hurtigruten Rückfahrt haben wir einen 2 stündigen Aufenthalt in Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt. Also, stampften wir los und erklommen als erstes die höchste Erhebung des Ortes und gaben uns mit den Windböen geplagten Krähen die Klinke in die Hand.

                  Hammerfest

Die restliche Zeit am Deck verbrachten wir bei richtigen Schietwetter und Seegang in der Panorama Lounge und spielten Karten. Ich war echt froh, dass mir Schiffschaukel-fahren auch noch Spaß macht.

Donnerstag, 22. September 2011 - (K)Ein Alltagsbericht

Donnerstag, 22.09.2011

In der Woche ausschlafen, wer kann das schon? Ein Luxus, den ich mir hier mal gönnen kann, bis die Sonnestrahlen mich an der Nase kitzeln und der neue Tag mich begrüßt.

Wenn ich mittags zu Hause bin, genieße ich meine Pause mit 2 Folgen meiner Lieblingsserie M*A*S*H, natürlich hier in Original Vertonung mit norwegischen Untertiteln. Großartig! Ich liebe das norwegische Fernsehen! Ich finde, Kabel1 kann sich eine, zwei, drei, viele Scheiben von z.B. TV2 Zebra abschneiden.

Nun geht’s aber ans Eingemachte! Während meine Wäsche ihre Runden in der Maschine dreht, schreit mein Pony nach Aufmerksamkeit und nicht nach neuem Heu und frischem Wasser. Da meine Friseurin mich nicht in Tromsø besuchen wollte, wird es Zeit selbst die Schere in die Hand zu nehmen und dem Vorhang vor meinen Augen ein (neues) Ende zu setzen. Nur zu gut sind mir meine letzten Do-It-Yourself-Versuche aus der Kindheit in Erinnerung geblieben, aber wie sagt man in Norddeutschland so schön: „Wat mut, dat mut!“

 

Gestern habe ich höchstpersönlich einen Klassiker der Slapstick Comedy hingelegt. Ich habe gestern Nachmittag nach meiner Schicht im Studentencafé Bodega eine lila Strickjacke angezogen und erst abends beim Zuknöpfen bemerkt, dass meine Strickjacke auf einmal andere Knöpfe hat… oder hab ich mir die jemals richtig angesehen? Ich geriet ins Zweifeln. Und hab ich die Jacke wirklich schon so lange? Ich dachte die Farbe wäre intensiver. Und warum ist sie neuerdings so lang? Fragen über Fragen. Ich ziehe die Jacke aus um mir das Label anzuschauen: Tatsache, es war nicht meine. Aber wer hat dann nun mein gutes Stück?

Auf jeden Fall ist die Strickjacken-Rückführung ein guter Grund um einen weiteren Nachmittag im Café Bodega zu verbringen. Auf meinem Weg dorthin entscheide ich mich spontan noch mal in der Uni Buchhandlung vorbeizuschauen. Und was für ein Glück! Die eigentlich aus dem Sortiment genommene schwarze Sweatshirtjacke mit dem pinkfarbigen Unilogo-Print ist plötzlich wieder da (Vielleicht Reste beim Aufräumen des Lagers gefunden?)! Selbstverständlich packe ich die Chance am Schopfe, überwinde meinen Geiz der letzten 6 Wochen und kaufe sie...Wozu gibt’s denn schließlich Visa („Die Freiheit nehm’ ich mir!“)?

Nun sitze ich hier im Bodega, welches voll mit anderen internationalen Studenten ist, und genieße das vielsprachige Stimmengewirr mit einer guten Tasse schwarzen Tee „Yellow Label“ und einer Waffel. Allerdings bevorzuge ich beim Belegen der Waffel die Ben & Jerry’s Devise: Von allem zu viel. J Hmmmm!

Nebenher schreibe ich weiter an meinem Blog und komme mir grad ein wenig wie Carrie Bradshaw (in den ersten Staffeln) vor, allerdings ohne High Heels, Westwood-Kleid und Prada-Einkaufstasche, dafür mit braunen Adidas Spezial Turnschuhen, fuchsia-farbiger Outdoorjacke und einer quietschgrünen „Akademisk Kvarter“ Tüte.

Heute Abend wird sich noch zum Vorspiel (= norwegisches Vorglühen) in der Stadt getroffen und eine Weinprobe von der ersten studentischen Lese aus Mortesnes getrunken. Anschließend gibt es ein kostenloses Jazz-Konzert im Studentenhaus Driv. Ich bin gespannt, was der Abend noch bringt. Ich werde berichten.

 

Vi ses!

Julia

Dem Sonnenuntergang entgegen paddeln

Mittwoch, 21.09.2011

 

Woran denkt man, wenn man an einen Norwegenaufenthalt denkt?

  • Bergtouren; hab ich gemacht
  • gesellige Abende in gemütlichen Holzhütten; jep, auch abgehakt.
  • Kanu fahren. Genau deswegen war ich heute spontan mit dem Kajakverein TSI Trulle im Kaldfjord (im Südwesten Tromsøs) paddeln...Und es war großartig!

 

Senja Roundtrip

Samstag, 10.09.2011

Dieses Wochenende waren wir zu zwölft auf einen Trip zur Insel Senja. Senja liegt kurz über den Lofoten und wird von den Einheimischen sogar als die schönste Insel Norwegens bezeichnet. Wir haben die Nächte in süßen kleinen Hütten auf Campingplätzen verbracht und nach unserer morgentlichen Schwimmerfrischung (und es war unglaublich kalt!), einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück, sind wir wandern gegangen.

Während wir – die Berggruppe – unter Einsatz unseres Leben Beeren gesammelt haben, weil an diesem Wochenende die Jagdsaison begonnen hatte, sind die Angler ihrer Tierliebe nachgegangen und haben die Fische lieber weiter ihre Bahnen ziehen lassen.

Und kein Kurztrip ohne Nervenkitzel: Unser Mietwagen löste sich in seine Einzelteile auf, ABER: Ente (Nein, es ist ja ein Ford Fiesta) gut, alles gut!

 

Nachtrag: Døgnvill Festivalen '11

Samstag, 03.09.2011

Als grösste Stadt Nord-Norwegens hat Tromsø natürlich auch eine Menge an Festvials jeglicher Art, was ich bei einer Einwohnerzahl von 70.000 echt imposant finde. Anders als in Deutschland laufen diese Veranstaltungen nicht ohne ehrenamtliche Mitarbeiter (= Frivilliger), obwohl die Tickets (1500,- NOK fur ein 3Tagesticket) meines Erachtens unglaublich teuer sind. Als Lohn erhielt jeder Frivillig ein Festivalband fur alle 3 Tage, T-shirts und kostenlose Verpflegung wæhrend der Schicht. Als langjæhriger Festvialfreund lasse ich mr naturlich nicht die Chance entgehen kostenlos aufs Døgnvillfestivalen zu gehen. Die Onlinebewerbung ging flott und schwups wurde ich fur 2 von 3 Tagen an der Bar eingesetzt.

Glücklicherweise konnte ich mir den Freitag freihalten. an dem Roxette gespielt hat und ich muss sagen, dass es ein ziemlich cooles Konzert war, obwohl ich mich nun normalerweise nicht zum Fangemeinde mitzählen wurde.

Das Døgnvill findet im Valhalla Stadion statt (Klein, aber fein und mitten in der Stadt!). Und ich wurde gleich von mehreren Dingen überrascht: Selbst kleine Wasserflaschen sind verboten (Hallo?), Der Rasen war mit weissem Fliess ausgelegt, das lief sich wie auf Watte. Das Krasseste war: Es wurde auf dem gesamten Gelände nirgends Bargeld angenommen. Sämtliche Bezahlungen gingen nur mit dem "Cashless-Systemet". D.h. du musst dir am Festivaleingang eine Art Checkkarte fur schlappe 50,- NOK kaufen und an einem Terminal mithilfe deiner Kreditkarte Geld draufladen. Ich glaube, in Deutschland gäbe es eine Revolte, wenn das irgendein Veranstalter machen wurde.

In Sachen Becherhalter sind die Norweger aber top organisiert: Jeder hat einen selbstgestrickten/ -gehækelten oder -gefilzten Becherhalter mit, den man einfach um den Hals trægt. Ich glaub, sowas brauch ich auch. ...Die nächste Kieler Woche kommt bestimmt. 😀

Die Arbeit hat bei bester Musik wirklich viel Spass gemacht. Während u.a. Kaizer Orchestra, Robyn, Kelis oder Pendulum spielten, habe ich prima die Zahlen auf norwegisch gelernt.

Zum Abschluss gab es eine kleine Dankes-Fete für alle Freiwilligen, wo es gegrillten Seehund gab. Seehundfilet schmeckt sehr intensiv und erinnert mich an gebratene Leber und ist schwarz wie ein Stück Grillkohle.

Gratulerer med fødselsdagen min!

Sonntag, 14.08.2011

Und wieder ist ein Jahr um. Schon wieder Geburtstag und zwar mein eigener! Ich bin zwar nicht Chuck Norris, ich hab aber dennoch dieses Jahr zweimal Geburtstag gehabt... Naja zumindest zweimal gefeiert. 

              Ex ante Geburtstag                           Just-In-Time Geburtstag

 

Aber nun mal von vorn. Traditionsgemäß beginnt mein Geburtstag mit einem Kuchen-Frühstück gemeinsam mit meiner neuen Mitbewohnerin Maria, was im Übrigen die Ausgewogenheit meiner heutigen Mahlzeiten ziemlich gut widerspiegelt. Dann geht's an das letzte Geschenk von zu Hause, dass ich noch nicht öffnen durfte. Es ist natürlich von meiner Mama. Alle anderen Geschenke von meinen Freunden durfte ich nähmlich schon an meinem Vor-Geburtstag öffnen und musste nicht wegen zu hohem Adrenalinausstoß - weil ich das Auspacken nicht abwarten kann und vor Neugierde fast sterben würde - ins Krankenhaus eingeliefert werden (Mann, hab ich tolle Freunde!).

Es ist was Wahres dran, das Geburtstagskinder an Ihrem Jubeltag Glückskinder sind, denn ich hab mein geliebtes, uraltes lilafarbiges Handy wieder! Eine kleine Norwegerin hat es auf Storsteinen gefunden und ihr Papa hat auf meine Bitte-melde-Dich-SMS geantwortet. Ich bin üüüüüüberglücklich! Ich denke, diesem Mädchen steht eine große Karriere als Anthropologin bevor. Das richtige Gespür für alte Knochen hat sie schon mal.

Im Rahmen der Einführungswoche gibt es auch heute ein wenig Programm und zwar geht's ins Tromsø Museum. Das heisige Heimatmuseum, wo wir durch die Samen Austellung geführt werden. Die Samen sind übrigens eine Bevölkerungsgruppe in Norden von Norwegen, Schweden, Finnland und Russland (Sehr interessant!). Anschließend gingen wir an Tromsøs einzigen Strand "Telegrafbukta". Wirklich hyggelig, mit dem weißen Sand, den Grasflächen und dem funkelnden Wasser. Wie ich halt bin, muss ich natürlich sofort ins Wasser, deshalb krämpel ich mir kurzerhand die Hose hoch, zieh Schuhe und Socken aus und renn' rein. "Mann, ist das kalt!" und ich stoppte abrupt. "Bis hier hin und nicht weiter, sonst frieren mir die Beine ab, dass muss ja nun nicht an meinem Geburtstag sein.", dachte ich. Wie tausende kleine Nadelstiche fühlt sich das so schön glitzernde Wasser an (Und ich bin kaltes Wasser gewohnt.). Schön war's trotzdem!

Warm wurde mir dann allerspätestens wieder zu Hause, als ich meine Gäste begrüßte und wir einen schönen Abend verlebten. Total überraschend gab es auch ein paar wirklich tolle Gaben für das Geburtstagskind: Ein Geburtstagskuchen samt Kerzen, eine Thermoskanne für die frühen Vorlesungen und den Winter (und dann natürlich auch noch in Kombination!) sowie einer saucoolen roten Legostein-Brotdose, welche nun mein ständiger Begleiter ist. Vielen lieben Dank nochmal an alle, auch an meine Lieben zu Hause! Eure Geschenke sind wirklich super und kommen selbstverständlich alle zum Einsatz!

Der Berg ruft! Ab auf den Storsteinen mit der Fjellheisen

Samstag, 13.08.2011

Heute zieht uns bei dem bezaubernden Wetter der in Tromsø befindende Berg "Storsteinen" gerade zu magisch an. Storsteinen ist übrigens 420m hoch und hat nicht nur eine Aussichtplatform mit Restaurant, nein, sondern auch eine Seilbahn (= Fjellheisen auf norwegisch) mit der man als fauler Tourist, Einheimischer oder auch Austauschstudent auch prima hochfahren kann.

  Oben angekommen sind wir fasziniert von der Aussicht über Tromsøya (Das ist die Insel, auf der sich die Stadt Tromsø befindet.). Die Aussichtsplatform reicht uns aber nicht, wir lechzen nach mehr, deswegen war unser Motto:

Auf geht's - hoch geht's - 6 Stunden Spaß!

Nein, man braucht keine 6 Stunden um den Gipfel zu erreichen, aber wir haben so viel rumgealbert und die Landschaft bestaunt, dass wir bis zum Höchstenpunkt mehr als 3 Stunden benötigt haben. Oben angekommen machten wir unsere wohl verdiente Rast, bei der uns Christian eine norwegische Wandertradition nahe gebracht hat: Das "Kvik Lunsj". Es ist die norwegische Antwort auf Kitkat, nur viel cooler, denn auf der Innenseite der Verpackung befindet sich verschiedene Wanderrouten, die empfohlen werden und einer kurzen Personenbeschreibung von dem, der die Tour vorschlägt. Echt kultig! Wieder an der Aussichtsplattform angekommen, können wir uns einfach noch nicht vom Storsteinen trennen, es ist einfach zu schön hier! Deshalb gönnen wir uns zum Abschluss eines schönen Tages eine Tasse heißen Kaffees und eine Waffel und genießen den Sonnenuntergang bis die letzte Abfahrt mit der Gondel uns dazu zwingt, wieder runterzufahren.

Schnee im August...Unglaublich!

 

...Leider musste ich nachts feststellen, dass ich mein deutsches Handy auf unserer Bergtour verloren habe. Nach zahlreichen Emails an Seilbahnbetreiber, Polizei und Rathaus habe ich an das von mir so schmerzlich vermisste Handy eine Finder-SMS geschickt, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand es irgendwann finden könnte... Die altbekannte Nadel im Heuhaufen.

Fulltime Job "Einführungswoche"

Mittwoch, 10.08.2011

Kaum gelandet beginnt mein Aufenthalt in Tromsø auch gleich mit dem ersten Flohmarkt für die frisch angekommenen neuen Internationals um lebensnotwendige Dinge wie Kleidung, Handtücher und Küchenutensilien günstig zu erwerben. Es ist zu gleich auch ein prima Ort um neue Leute kennen zu lernen. Und Schwupps waren wir eine kleine Gruppe, die sich zum Ziel gemacht hat das norwegische "dänische Bettenlager" = Jysk zu finden. Auf meinem Rückweg habe ich dann meinen Supermarkt um die Ecke erforscht und danach meinen ersten Preisschock verkraftet. 🙂

Am Mittwoch, 10.08. fällt dann der Startschuss für die Einführungswoche der Austauschstudenten. Mit einem Kribbeln im Bauch begebe ich mich zum ersten Mal auf meinen neuen Weg zur Uni. Es ist lustig anzusehen, wie viele kleine Pilgergrüppchen sich auf den gleichen Weg machen. Glücklicherweise habe ich mehr Zeit für die Strecke eingeplant um die für mich immer noch surreale Landschaft und Aussicht auf den Fjord auf meinen eigentlich nur 20 minütigen Uniweg festhalten zu können.

Im Fakultätsgebäude angekommen, werden gleich die Programmhefte für die Woche ausgeteilt. Unglaublich, wie voll die 3/4 Woche ist. Von Adminstratives (z.B. Studentenausweis) über Nützliches (u.a. Busticket) bis zur Freizeitmöglichkeiten (z.B. Kraft, Ehrenämter) und Trips (Stadtrundfahrt, Kvaloya) wird man über alles informiert in Form von kleinen Vorträgen und Informationsständen. Natürlich wurde auch an unser leibliches Wohl gedacht und es wurde in den Pausen Kaffee/ Tee und Kekse serviert und mittags wurden keine Kosten und Mühen gescheut um uns ein leckeres „Lunsj“ zu servieren, zu essen gab’s Tortilla Wraps, Lachsbaguettes oder ein Wokgericht im Studentenhaus Driv. Halt alles, was so die norwegische Küche bietet. 😉 Das hat die Essensausgaben in den ersten Tagen echt minimiert. Aber die Pausen waren viel mehr als nur reine Nahrungsaufnahme, es ist viel mehr der Programmpunkt Kennenlernen. Und die Eisbrecher "Die Milch ist schon leer" und "Kannst Du mir auch noch ein paar Kekse mitbringen" liefen super! Jeder war froh, andere Gleichgesinnte zu treffen. Die Tage waren anstregend und schön zu gleich. Das International Office und das Councelling Center der UIT haben sich sehr viel Mühe mit uns gegeben um uns den Start hier so gut wie nur möglich machen. Ja, hier sind wir wirklich willkommen!

Velkommen til Nord-Norge!

Dienstag, 09.08.2011

Wow, 9 Stunden Flughafen-Hopping sind echt anstrengend! Aber ich kann nach 3 Stopps mit Fug und Recht behaupten, dass ich viel von Norwegen (aus der Luft) gesehen habe! 😉 Nach meiner kleinen Odyssey über Kopenhagen, Trondheim und Bodø - und einem einzigen Mini-Brötchen-Snack, aber dafür mit zu viel Kaffee und Tee intus - lande ich hibbelig in Tromsø.

Stakkevollvegen?

Am Flughafen wartet schon mein persönliches Ein-Mann-Empfangskomitee. Nachdem ich meine neue Wohnadresse samt Schlüssel und Papiere empfangen habe, nehme ich mir ein Taxi zu meinem neuen Wohnsitz. Brav zeige ich dem zuvorkommenden Taxifahrer meine Wohnheimadresse, welche auf einem Briefkopf abgedruckt ist, damit unter meinem nicht gerade akzentfreien Norwegisch irgendeine Information flöten geht. "Look! Our taxi route seems to be a small sightseeing tour!", sagte ich voller Begeisterung, als ich während der Fährt die schöne Aussicht auf die Berge und den Fjord genießen konnte. Wir fahren weiter durch ein Industriegebiet und plötzlich hält der Taxifahrer vor einem etwas heruntergekommenen Einfamilienhaus an der Hauptstraße an: "That's your destination." "I'm sorry but this house doesn't look like a student hostel. Are we really at the right place?", fragte ich voller entsetzen den Taxifahrer und zeige ihm nochmal die Adresse. "Is this Stakkeveien?" "Oh no, I'm wrong, this street is called Stakkevollvegen. I apologize.", antwortet der Fahrer mir, macht das Taxometer aus und fährt mich zu meinem richtigen neuen Zuhause. Das war meine erste Begegnung mit einer freundlichen Norweger.

Endlich angekommen!

 

  Studentboliger Stakkevollan  Schönheit Tromsö

Abflug! Ha det bra tyske hjemstedet mitt!

Dienstag, 09.08.2011

Es ist 2:45 Uhr in der Nacht, mein Wecker klingelt und es verbleiben nur noch wenige Stunden bis zu meinem geplanten Abflug. Ich habe nur 1 1/2 Stunden gedöst, zu groß war meine Aufregung über mein bevorstehendes Auslandssemester in Tromsø und den für heute angekündigten Fluglotsenstreik, ganz zu schweigen von meinem viel zu schweren Gepäck, welches ich noch einer Blitzdiät unterziehen musste.

Meine erste Amtshandlung nach dem Aufstehen ist es mein Notebook hochzufahren und währenddessen im Videotext nach neuen Meldungen über den blöden Fluglotsenstreik zu suchen (Bei den 365 Tagen im Jahr muss natürlich an dem Tag gestreikt werden, an dem ich abfliegen soll... Sowas kann ja nur mir passieren.). Nach dem ich mir Tage lang Gedanken darüber gemacht habe, wie ich den deutschen Luftraum am schnellsten verlassen kann um meine Anschlussflüge zu bekommen, erhalte ich endlich die erlösende Nachricht: Streik-Schlichtung!

   6:35 Abflug vom Hamburger Flughafen

Ha det bra tyske hjemstedet mitt!

Vi ses!