Berichte von 08/2011

Gratulerer med fødselsdagen min!

Sonntag, 14.08.2011

Und wieder ist ein Jahr um. Schon wieder Geburtstag und zwar mein eigener! Ich bin zwar nicht Chuck Norris, ich hab aber dennoch dieses Jahr zweimal Geburtstag gehabt... Naja zumindest zweimal gefeiert. 

              Ex ante Geburtstag                           Just-In-Time Geburtstag

 

Aber nun mal von vorn. Traditionsgemäß beginnt mein Geburtstag mit einem Kuchen-Frühstück gemeinsam mit meiner neuen Mitbewohnerin Maria, was im Übrigen die Ausgewogenheit meiner heutigen Mahlzeiten ziemlich gut widerspiegelt. Dann geht's an das letzte Geschenk von zu Hause, dass ich noch nicht öffnen durfte. Es ist natürlich von meiner Mama. Alle anderen Geschenke von meinen Freunden durfte ich nähmlich schon an meinem Vor-Geburtstag öffnen und musste nicht wegen zu hohem Adrenalinausstoß - weil ich das Auspacken nicht abwarten kann und vor Neugierde fast sterben würde - ins Krankenhaus eingeliefert werden (Mann, hab ich tolle Freunde!).

Es ist was Wahres dran, das Geburtstagskinder an Ihrem Jubeltag Glückskinder sind, denn ich hab mein geliebtes, uraltes lilafarbiges Handy wieder! Eine kleine Norwegerin hat es auf Storsteinen gefunden und ihr Papa hat auf meine Bitte-melde-Dich-SMS geantwortet. Ich bin üüüüüüberglücklich! Ich denke, diesem Mädchen steht eine große Karriere als Anthropologin bevor. Das richtige Gespür für alte Knochen hat sie schon mal.

Im Rahmen der Einführungswoche gibt es auch heute ein wenig Programm und zwar geht's ins Tromsø Museum. Das heisige Heimatmuseum, wo wir durch die Samen Austellung geführt werden. Die Samen sind übrigens eine Bevölkerungsgruppe in Norden von Norwegen, Schweden, Finnland und Russland (Sehr interessant!). Anschließend gingen wir an Tromsøs einzigen Strand "Telegrafbukta". Wirklich hyggelig, mit dem weißen Sand, den Grasflächen und dem funkelnden Wasser. Wie ich halt bin, muss ich natürlich sofort ins Wasser, deshalb krämpel ich mir kurzerhand die Hose hoch, zieh Schuhe und Socken aus und renn' rein. "Mann, ist das kalt!" und ich stoppte abrupt. "Bis hier hin und nicht weiter, sonst frieren mir die Beine ab, dass muss ja nun nicht an meinem Geburtstag sein.", dachte ich. Wie tausende kleine Nadelstiche fühlt sich das so schön glitzernde Wasser an (Und ich bin kaltes Wasser gewohnt.). Schön war's trotzdem!

Warm wurde mir dann allerspätestens wieder zu Hause, als ich meine Gäste begrüßte und wir einen schönen Abend verlebten. Total überraschend gab es auch ein paar wirklich tolle Gaben für das Geburtstagskind: Ein Geburtstagskuchen samt Kerzen, eine Thermoskanne für die frühen Vorlesungen und den Winter (und dann natürlich auch noch in Kombination!) sowie einer saucoolen roten Legostein-Brotdose, welche nun mein ständiger Begleiter ist. Vielen lieben Dank nochmal an alle, auch an meine Lieben zu Hause! Eure Geschenke sind wirklich super und kommen selbstverständlich alle zum Einsatz!

Der Berg ruft! Ab auf den Storsteinen mit der Fjellheisen

Samstag, 13.08.2011

Heute zieht uns bei dem bezaubernden Wetter der in Tromsø befindende Berg "Storsteinen" gerade zu magisch an. Storsteinen ist übrigens 420m hoch und hat nicht nur eine Aussichtplatform mit Restaurant, nein, sondern auch eine Seilbahn (= Fjellheisen auf norwegisch) mit der man als fauler Tourist, Einheimischer oder auch Austauschstudent auch prima hochfahren kann.

  Oben angekommen sind wir fasziniert von der Aussicht über Tromsøya (Das ist die Insel, auf der sich die Stadt Tromsø befindet.). Die Aussichtsplatform reicht uns aber nicht, wir lechzen nach mehr, deswegen war unser Motto:

Auf geht's - hoch geht's - 6 Stunden Spaß!

Nein, man braucht keine 6 Stunden um den Gipfel zu erreichen, aber wir haben so viel rumgealbert und die Landschaft bestaunt, dass wir bis zum Höchstenpunkt mehr als 3 Stunden benötigt haben. Oben angekommen machten wir unsere wohl verdiente Rast, bei der uns Christian eine norwegische Wandertradition nahe gebracht hat: Das "Kvik Lunsj". Es ist die norwegische Antwort auf Kitkat, nur viel cooler, denn auf der Innenseite der Verpackung befindet sich verschiedene Wanderrouten, die empfohlen werden und einer kurzen Personenbeschreibung von dem, der die Tour vorschlägt. Echt kultig! Wieder an der Aussichtsplattform angekommen, können wir uns einfach noch nicht vom Storsteinen trennen, es ist einfach zu schön hier! Deshalb gönnen wir uns zum Abschluss eines schönen Tages eine Tasse heißen Kaffees und eine Waffel und genießen den Sonnenuntergang bis die letzte Abfahrt mit der Gondel uns dazu zwingt, wieder runterzufahren.

Schnee im August...Unglaublich!

 

...Leider musste ich nachts feststellen, dass ich mein deutsches Handy auf unserer Bergtour verloren habe. Nach zahlreichen Emails an Seilbahnbetreiber, Polizei und Rathaus habe ich an das von mir so schmerzlich vermisste Handy eine Finder-SMS geschickt, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand es irgendwann finden könnte... Die altbekannte Nadel im Heuhaufen.

Fulltime Job "Einführungswoche"

Mittwoch, 10.08.2011

Kaum gelandet beginnt mein Aufenthalt in Tromsø auch gleich mit dem ersten Flohmarkt für die frisch angekommenen neuen Internationals um lebensnotwendige Dinge wie Kleidung, Handtücher und Küchenutensilien günstig zu erwerben. Es ist zu gleich auch ein prima Ort um neue Leute kennen zu lernen. Und Schwupps waren wir eine kleine Gruppe, die sich zum Ziel gemacht hat das norwegische "dänische Bettenlager" = Jysk zu finden. Auf meinem Rückweg habe ich dann meinen Supermarkt um die Ecke erforscht und danach meinen ersten Preisschock verkraftet. 🙂

Am Mittwoch, 10.08. fällt dann der Startschuss für die Einführungswoche der Austauschstudenten. Mit einem Kribbeln im Bauch begebe ich mich zum ersten Mal auf meinen neuen Weg zur Uni. Es ist lustig anzusehen, wie viele kleine Pilgergrüppchen sich auf den gleichen Weg machen. Glücklicherweise habe ich mehr Zeit für die Strecke eingeplant um die für mich immer noch surreale Landschaft und Aussicht auf den Fjord auf meinen eigentlich nur 20 minütigen Uniweg festhalten zu können.

Im Fakultätsgebäude angekommen, werden gleich die Programmhefte für die Woche ausgeteilt. Unglaublich, wie voll die 3/4 Woche ist. Von Adminstratives (z.B. Studentenausweis) über Nützliches (u.a. Busticket) bis zur Freizeitmöglichkeiten (z.B. Kraft, Ehrenämter) und Trips (Stadtrundfahrt, Kvaloya) wird man über alles informiert in Form von kleinen Vorträgen und Informationsständen. Natürlich wurde auch an unser leibliches Wohl gedacht und es wurde in den Pausen Kaffee/ Tee und Kekse serviert und mittags wurden keine Kosten und Mühen gescheut um uns ein leckeres „Lunsj“ zu servieren, zu essen gab’s Tortilla Wraps, Lachsbaguettes oder ein Wokgericht im Studentenhaus Driv. Halt alles, was so die norwegische Küche bietet. 😉 Das hat die Essensausgaben in den ersten Tagen echt minimiert. Aber die Pausen waren viel mehr als nur reine Nahrungsaufnahme, es ist viel mehr der Programmpunkt Kennenlernen. Und die Eisbrecher "Die Milch ist schon leer" und "Kannst Du mir auch noch ein paar Kekse mitbringen" liefen super! Jeder war froh, andere Gleichgesinnte zu treffen. Die Tage waren anstregend und schön zu gleich. Das International Office und das Councelling Center der UIT haben sich sehr viel Mühe mit uns gegeben um uns den Start hier so gut wie nur möglich machen. Ja, hier sind wir wirklich willkommen!

Velkommen til Nord-Norge!

Dienstag, 09.08.2011

Wow, 9 Stunden Flughafen-Hopping sind echt anstrengend! Aber ich kann nach 3 Stopps mit Fug und Recht behaupten, dass ich viel von Norwegen (aus der Luft) gesehen habe! 😉 Nach meiner kleinen Odyssey über Kopenhagen, Trondheim und Bodø - und einem einzigen Mini-Brötchen-Snack, aber dafür mit zu viel Kaffee und Tee intus - lande ich hibbelig in Tromsø.

Stakkevollvegen?

Am Flughafen wartet schon mein persönliches Ein-Mann-Empfangskomitee. Nachdem ich meine neue Wohnadresse samt Schlüssel und Papiere empfangen habe, nehme ich mir ein Taxi zu meinem neuen Wohnsitz. Brav zeige ich dem zuvorkommenden Taxifahrer meine Wohnheimadresse, welche auf einem Briefkopf abgedruckt ist, damit unter meinem nicht gerade akzentfreien Norwegisch irgendeine Information flöten geht. "Look! Our taxi route seems to be a small sightseeing tour!", sagte ich voller Begeisterung, als ich während der Fährt die schöne Aussicht auf die Berge und den Fjord genießen konnte. Wir fahren weiter durch ein Industriegebiet und plötzlich hält der Taxifahrer vor einem etwas heruntergekommenen Einfamilienhaus an der Hauptstraße an: "That's your destination." "I'm sorry but this house doesn't look like a student hostel. Are we really at the right place?", fragte ich voller entsetzen den Taxifahrer und zeige ihm nochmal die Adresse. "Is this Stakkeveien?" "Oh no, I'm wrong, this street is called Stakkevollvegen. I apologize.", antwortet der Fahrer mir, macht das Taxometer aus und fährt mich zu meinem richtigen neuen Zuhause. Das war meine erste Begegnung mit einer freundlichen Norweger.

Endlich angekommen!

 

  Studentboliger Stakkevollan  Schönheit Tromsö

Abflug! Ha det bra tyske hjemstedet mitt!

Dienstag, 09.08.2011

Es ist 2:45 Uhr in der Nacht, mein Wecker klingelt und es verbleiben nur noch wenige Stunden bis zu meinem geplanten Abflug. Ich habe nur 1 1/2 Stunden gedöst, zu groß war meine Aufregung über mein bevorstehendes Auslandssemester in Tromsø und den für heute angekündigten Fluglotsenstreik, ganz zu schweigen von meinem viel zu schweren Gepäck, welches ich noch einer Blitzdiät unterziehen musste.

Meine erste Amtshandlung nach dem Aufstehen ist es mein Notebook hochzufahren und währenddessen im Videotext nach neuen Meldungen über den blöden Fluglotsenstreik zu suchen (Bei den 365 Tagen im Jahr muss natürlich an dem Tag gestreikt werden, an dem ich abfliegen soll... Sowas kann ja nur mir passieren.). Nach dem ich mir Tage lang Gedanken darüber gemacht habe, wie ich den deutschen Luftraum am schnellsten verlassen kann um meine Anschlussflüge zu bekommen, erhalte ich endlich die erlösende Nachricht: Streik-Schlichtung!

   6:35 Abflug vom Hamburger Flughafen

Ha det bra tyske hjemstedet mitt!

Vi ses!